das Alpaka

Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende Kamelform (Neuweltkameliden), die vorwiegend wegen ihrer Wolle gezüchtet wird.

Die Domestizierung der Alpakas setzte schon vor 6000-7000 Jahren ein. 

Der Bestand der Alpakas in Peru liegt bei etwa 4 Millionen Tieren, was ca. 80% des weltweiten Bestandes ausmacht. 

Es gibt 2 Alpakarassen, das Huacaya & das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser.

Alpakas sind Herdentiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten.

Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. 

Die Alpakafaser hat eine höhere thermische Kapazität als fast alle anderen Tierfasern der Welt. Die Faser funktioniert wie eine Klimaanlage. Sie wärmt bei Kälte und kann auch Wärme ableiten. 

Das Alpaka wird in der Regel 1x jährlich geschoren. Die Alpakafaser kann wegen des geringen Fettanteils (Lanolin) einfacher und ohne Chemieeinsatz verarbeitet werden, das macht Alpakas ökologisch besonders wertvoll.

weitere Infos im Detail

Das Alpaka (Vicugna pacos) wurde vor mehreren 1000 Jahren, von den Vorfahren der Inkas in den südamerikanischen Anden aus dem Vikuja domestiziert. 
Das Alpaka gehört zur Familie der Kamele (Camelidae) und zur Gattung der Vicunjas (Vicugna) und wird wegen seiner hochwertigen Wolle gezüchtet.

Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser (Crimp) und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. 
Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung (Crimp) in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

Alpakas werden bis 1 m groß und das Gewicht bei Stuten ist ca. 50-65 kg und Hengste 80-95 kg schwer. Es wird pro Jahr nur ein Fohlen geboren, auch Cria genannt. Die Tragzeit der Stute beträgt ca. 11,5 Monate.

Alpakas faszinieren durch ihr knuffiges Aussehen, ihr intelligentes, ruhiges, schüchternes Wesen. Durch ihre hochwertige Faser und der weltweit noch geringen Alpakapopulation werden sie zu äußerst kostbaren Nutztieren.
Die Farbpalette der Alpakas beginnt bei reinem weiß bis hin zum tiefen schwarz. Hierbei kommt es zu über zwanzig Farbtönen.
Man nennt es auch das Vlies der Götter, da dieses früher nur dem Königshaus der Inkas vorbehalten war. Es ist bekannt für seine Weichheit, Feinheit und den Glanz dieser Faser und bestens für Allergiker geeignet. 

Alpakas sind äußerst wachsame und neugierige Tiere. Sie kommunizieren untereinander über ihre Körperhaltung, Schwanz- und Ohrbewegungen und eine Vielzahl von Lauten, meist ein sanftes Summen. Genau das macht das Alpaka so liebenswert.

Futter & Pflege

Alpakas sind Weidetiere. Sie kommen aus Gebieten mit kargem Nahrungsangebot und sind von Natur aus mit ihrer Verdauung und ihrem Stoffwechsel so eingerichtet, dass sie mit nährstoffarmer aber raufutterreicher Nahrung gut gedeihen. Sie gehören in unseren Breitengraden zu den Raufutterverzehrenden Nutztieren. Bei der Fütterung von Neuweltkameliden ist zu berücksichtigen, dass für diese Tiere bei uns tendenziell ein Überangebot an Nährstoffen (vor allem Proteinen) besteht.

Alpakas müssen bei uns in der vegetationsreichen Zeit ( Frühling, Sommer, Herbst,) zusätzlich zum Gras mit raufutterreichem aber nährstoffarmen Heu versorgt werden. Die Alpakas benötigen das ganze Jahr Heu, es ist zusammen mit dem Weidegras das Basisfutter. In der kalten Winterzeit kann auch etwas nährstoffreicheres Raufutter (Heu) verfüttert werden. 

Alpakas sollten immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben. Auch sollten immer genügend Mineralsalze in Form eines Lecksteines oder Pulver zur Gesunderhaltung der Körperfunktionen zur Verfügung stehen.

Alpakas sollten täglich beobachtet werden. Insbesondere muss ihr Verhalten bezüglich Futteraufnahme und Integration in der Herde beurteilt werden. Abweichungen vom “Normalzustand” sind häufig von grundlegender Bedeutung und erstes Anzeichen einer Veränderung ihres Gesundheitszustandes. Ansonsten ist die Pflege der robusten und zähen Andentiere wenig aufwändig:

Alpakas müssen regelmäßig entwurmt werden. Dies erfolgt am besten gezielt nach einer Kotuntersuchung mit dem entsprechenden Entwurmungsmittel . Die Entwurmung sollte je nach Befall, 2 – 4 mal jährlich gemacht werden.

Die jährliche Schur der Alpakas vor dem Hochsommer ist ein wichtiger Teil der Pflege der Alpakas, sie dient auch zur wichtigen Regulation des Wärmehaushaltes in der heißen Jahreszeit. 

Je nach Untergrund (hart oder weich) müssen die Zehennägel alle 3 – 5 Monate geschnitten werden. 

Einmal jährlich sollten Alpakas mit einem kombinierten Impfstoff gegen diverse Clostrideninfekte (wie z. B. Tetanus, Rauschbrand, Pararauschbrand und Enterotoxämie) geimpft werden.

Bei selenarmen Böden (Selenmangel im Weidegras ist häufig in unseren Breitengraden) muss das Selen in den Mineralsalzen angereichert werden. Bei extremem Selenmangel kann den Tieren Selen mit Vitamin E direkt in einer Injektion oder mit einer Paste verabreicht werden. 

In der licht- und grünfutterärmeren Jahreszeit ist eine Gabe von Vitamin A, D und E zur Gesunderhaltung sinnvoll. Auch bei Jungtieren sollte spätestens beim Absetzen von der Mutter eine Dosis Vitamin A, D und E verabreicht werden.

Haltung

Alpakas sind anpassungsfähige und robuste Tiere. Sie sind an die extremen klimatischen Verhältnisse und die karge Vegetation der Anden Südamerikas angepasst, fühlen sich aber in unseren gemäßigten Klima ebenso wohl.

Alpakas sind gesellige Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. 
Sie dürfen niemals alleine gehalten werden. Es sollte immer eine Gemeinschaft von mindestens 3 Alpakas sein. Artfremde Tiere können den Sozialkontakt zwischen den Alpakas nicht ersetzen. 

Alpakas brauchen Freiraum und Bewegung und sind an extreme klimatische Verhältnisse wie Kälte, Wind, Regen, Schnee, und extreme Sonneneinstrahlung gewöhnt. Eine reine Stallhaltung ist nicht erlaubt. Es wird eine Offenstallhaltung empfohlen, so dass die Tiere selbst wählen können, ob sie sich im Stall oder im Freien aufhalten wollen. Man rechnet mit einer Stallfläche von mindestens. 2 m² pro Tier. Jedes Tier sollte rund um die Uhr unbeschränkten Zugang zu Futterplätzen, Wasserstellen und Mineralsalzen haben. 

In den warmen Sommermonaten müssen sie die Möglichkeit haben, Schattenplätze aufsuchen zu können, um einem Hitzestau vorzubeugen. 

Die Weidefläche sollte, um genügend Auslauf zu bieten, für die ersten zwei Alpakas mindestens 1000 m² groß sein. Aus der Berechnung der Großvieheinheit (Alpaka: 0,08) kann abgeleitet werden, dass pro ha 12 Alpakas gehalten werden können. Alpakas sind als landwirtschaftliche Nutztiere anerkannt.

 Zu beachten ist, dass ein Zaun mindestens 1 m bis 1,25 m hoch ist, damit ihn die Tiere nicht überwinden können.